18.und 19.01.17 – weiter gehts mit den Installateuren

„ich sag mal“ (kleiner Insider für Andrea) gestern war nur der Steffen da. Heute hat er Verstärkung dabei und zwar ordentlich. Was sie vorhaben ist auch ordentlich. Der Plan ist es die gesamten Heizkörper abzumontieren damit die Fensternieschen ausgemauert werden können.
Besagtes geht natürlich nur wenn der Heizkreislauf leer gemacht wird, sprich, das Wasser aus den Leitungen gesaugt wird und wir dann im Gegenzug im Kalten sitzen. Irgendwas an dem Plan hat mich von Anfang an gestört – ich komm nicht drauf was! ;o)

Jedenfalls wird dazu kurzerhand im Keller an der Heizung eine Pumpe angeschlossen die mit Power das Wasser, es sind einige hundert Liter, abzieht. Guter Plan und die Leute vom Weber haben das auch schon ein paar mal gemacht, kennen sich als aus. Ich kenn mich weniger aus wie es scheint.
Meine HiWi Tätigkeit war, die Heizkörper im OG aufzudrehen und die Entlüftungsschraube rauszudrehen. Gesagt, getan, gewundert.
Mit Elan hab ich also mal so den ersten und zweiten Heizkörper in besagter Art bearbeitet. Geht irgendwie aber nicht sooo toll – find ich. Es röchelt was ich gut finde. Also versteht mich nicht falsch, aber in dem Kontext ist ein wenig Röcheln super. Echt. Es zischt auch noch nett.
Wasser sprutzt nur wenig raus, bis gar nicht. Auch das finde ich gut.
Also nicht trödeln und flux die weiteren Heizkörper aufdrehen und weil das beim Letzten im Leitungsstrang bissl blöd zu machen geht werkle ich da ein wenig länger. Zu lang wie sich heraus stellen wird.

„Du Hansi, ist das richtig dass da Wasser raus rinnt aus den Heizkörpern? Der Boden ist schon ganz naß“.
Ich liebe meine Andrea. Ganz ehrlich. So entspannt wie sie kommentiert dass sich in unserem Wohnzimmer und auch Schlafzimmer und so weiter, ein Rinnsal den Weg durch die Unebenheiten der alten Holzböden sucht, echte Hochachtung. Unser derzeitiger Bodenbelag besteht aus Malerflies. Das kann was ab, saugt aber auch nur bedingt.
Ich dreh also wesentlich weniger entspannt wieder hektisch alle Heizkörper zu und flitze in den Keller.
„Ist das richtig dass da oben das Wasser aus den Heizkörpern rinnt?“, frag ich den Steffen mit Unschuldsmiene und einer gewissen Erwartungshaltung.

„…..“

Es war nicht richtig, soviel sei verraten. Die Pumpe hat gepumpt, aber welches Wasser von wo nach wo weiß der Geier. Jedenfalls klemmte da ein Regelventil und die Heizungsleitungen waren alles andere als überall ohne Druck. Schon wird klar dass ich da oben eine Badelandschaft hinbekommen hätte. Naja, warm war das Wasser ja wenigstens.

Im weiteren Verlauf der Aktion sieht das schon besser aus. Ich also wieder mit dem kleinen Vierkant-Schlüssel an die Heizkörper und siehe da: es röchelt jetzt richtig. Wieder alle Heizkörper aufgedreht. Wir haben übrigens 5 verschiedene Modelle im Obergeschloß. Das nenne ich heizungstechnische Vielfalt.
Den nassen Boden hatten wir übrigens 5 Tage lang und damit immer wieder nasse Socken.

Nun denn, wohl an. Die Heizkörper im EG müssen ja weg, das war der Plan. Ist erst mal das Wasser draussen geht das auch rasant. Ich denke es sind so an die 700kg Alteisen dass in kurzer Zeit auf den Anhänger vom Weber kommt.

Die größte Baustelle im Erdgeschoß ist das zukünftige Esszimmer. Da reicht es nicht, die Heizkörper abzuschrauben, sondern da muss an den Leitungszuführungen gewerkelt werden.
Alte Häuser haben nicht überall einen Keller. Bei uns ist auch ca. die Hälfte der Fläche im wahrsten Sinne des Wortes auf Sand gebaut. Der Boden im Esszimmer (dem alten Büro des ebenfalls alten Hr. Lohmann) ist wie ein Baum aufgebaut, die „Altersringe“ zeigen das. Im Sand liegt eine unzweifelhaft relativ originale Bretterlage. Drauf ein Holzboden, vermutlich aus den frühen 50ern. In etwa damals wurde die Heizung in der bestehenden Form eingebaut. Vermutlich haben die Hausbesitzer damals dann diesen ersten neueren Holzboden eingebaut. Was da vorher war will ich gar nicht wissen.
Auf dem ersten Holzboden liegt eine Dreck+Druck-Platte. Viel zu dünn und viel zu mieses Material eigentlich um genannt zu werden.
Da drauf klebt ein brauner, ich denke das ist wirklich die echte Farbe und nicht das Ergebnis von Jahren der Benutzung!, Teppich.
Genau – da drauf liegt wieder ein Holzboden aus dünnen Nut- und Federbrettern .
Dieses Sandwich aus Materialien ist es denn auch welches überwunden, sprich aufgebrochen werden muss. Wir hatten eh schon mal drüber nachgedacht den Boden zu erneuern…. und bei der oben gefundenen Materialvielfalt richtig Arbeit. Die kleine Makita Säge macht einen guten Job und das Brecheisen in meiner Hand den Rest. Ratz Fatz ist auf der kompletten Breite des Zimmers der Boden auf 40cm raus. Unter dem Fußboden ist echt eine schöne Sandspielfläche. Feinster Riesel liegt da wer weiß wie tief.

Auch in den anderen Räumen geht es zur Sache. Z.B im späteren Lesezimmer, JA , sowas bekommen wir. Zumindest heißt es so und Bücher haben wir auch genug. :o)
Der alte sehr lange und dementsprechend schwere Rippenheizkörper ist zu Dritt durchaus zu schleppen. Ab und raus damit. Die alten Leitungen sind allesamt 1 3/4 “ und das sind 4,5 cm in etwa. Das neue Rohr wird in 1/2 “ gebaut und ist aus gutem Kupfer. Kostet entsprechend, aber sicher das Doppelte als das alte Metallgrab.

Auf im zukünftigen Büro läuft alles nach Plan und zügig. Dort muss mehr oder weniger nur die Reduzierung der Anschlüsse gemacht werden.

 

So, zu allem Überfluss gehts es auch der Steigleitung bzw. dem Anschluß im Bad oben an den Kragen. Warum das jetzt sein muss weiß ich nicht so recht , aber „ich sach mal“, wird schon seinen Grund haben.
Leider reicht ein Arbeitstag nicht aus um all das Gewerkle zu schaffen das auf dem Plan steht. Andrea und ich rüsten also das doch schon deutlich abgekühlte Haus im Bad mit einem Elektroheizer auf und der Holzofen im EG bullert auf Vollholz. Hoffentlich bekommt der Lennart wieder ne Ladung Scheite angeliefert zum Wochenende. Bei der Menge an Brennmaterial, das wir da in den Ofen stecken, müssen die Wälder rund um Diensthop beim Nachwachsen mal Gas geben.
Wir mummeln uns abends auf der Couch mit zwei Wärmflaschen in Decken ein, die Batterie Teelichter macht es nicht nur romantisch, sondern liefert auch noch Wärme. SCHEE.

Tags drauf geht’s weiter, wovon ich nicht viel mitbekomme, weil ich ja auch mal Arbeiten muss ab und an.

Der Boden wird aufgebrochen (Job für den Hausherrn) und die Rohre neu hochgezogen.

Bodendurchführung

Jetzt haben wir also doch noch auch Baustelle im OG. Es bleibt kaum ein Fleck wo nicht laufend einer von den Installateuren zu Gange ist.  Die neue Steigleitung läuft im EG durch die zukünftige Küche und der Steffen hat da „ich sach mal“ ordentlich hingelangt. Wir wollten da mehr oder minder alle alten Leitungen weg haben die da kreuz und quer verlegt worden sind. Das sind zwar speziell die Wasserleitungen gewesen, aber heizungsmäßig ist da auch einiges, was weg kann oder besser gesagt, ich dann raus reißen darf.

 

Im Laufe des Tages hat der Weber-Trupp dann die Heizung wieder angefahren und jetzt gluckert es Rundrum in den Heizkörpern. Das Spiel kenne ich schon und statt Luft rein, lass ich Luft raus. Im Wohnzimmer hängt weiter der 3m lange Heizkörper, aber nur 1,5 m werden warm z.B.
Der Steffen hat praktischerweise einen Entlüftungsschlüssel „ich sach mal“ vergessen und so geht das auch gut mit dem Luft raus lassen. Das erste mal als wir im Winter eingeheizt hatten musste ich alles mit einer Zange und diversen Schraubendrehern bewerkstelligen.
Bissl blöd ist, dass wir nach den Umbauten jetzt in der Küche bis auf Weiteres keine Wärmequelle mehr haben. Wenn da später (irgendwann) wieder ein Bad sein wird bekommen wir natürlich wieder einen neuen Anschluß, aber erst mal fahren wir ohne damit ich die Leitungen im EG in der Küche raus reißen kann.

Am Ende des zweiten Tages läuft also alles gut und die Maurer dürfen wieder ran. Mal sehen wann die antraben wollen.

 

 

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