10. und 11.02. – Tour de OBB

Heute wieder ein kleiner NICHT Baublogeintrag.

Die Agnes hat Geburtstag am Samstag und auch heute am Freitag war es zu kalt zum Betonieren. Somit machen wir uns auf den Weg nach Bayern.
Zugfahren ist klasse, besonders in der ersten Klasse. Die Sparpreispolitik der Bahn und wie die Preise da entstehen entzieht sich zwar meiner Kenntnis und meiner Vorstellungskraft, aber auch ohne Mathematik Professur komm ich zum Schluß, dass statt 142,- € einfache Fahrt pro Person Normalpreis, dann 156,- € erste Klasse mit Sitzplatzreservierung hin und retour zu zweit ein gutes Angebot ist.

🙂

Der Trip war entspannt und wir haben auch wie geplant gegen 0:48 Ebersberg erreicht. Das Wochenende in der alten Heimat war auch schön.

Liebe Grüße von den Bayern

 

09.02.17 – warten, frieren, weiter warten

Der Wind der Wind… und der Gevatter Frost haben die Baustelle im Griff. Hier im Norden ist der Winter ehrlicherweise pille-palle im Vergleich zum weißen Wahnsinn in Oberbayern. o.k. , auch da war früher alles besser. Die Kälte kälter, der Schnee weißer und ausserdem und überhaupt eh alles verschneit ab Anfang Oktober bis dann einschließlich April.
🙂
Schwamm drüber.
Leider ist es halt aber auch in der flachen Steppe Niedersachsens ab und an zapfig. Wir harren also tgl. der Dinge die da kommen, aber vor allem ist das Thermometer aktuell unser Feind.
Die Bautruppe hat eine Anfahrt von gut 80km einfache Strecke. Und weil wir nicht sicher wissen ob der Beton kommen kann oder ob nicht, wird auf Verdacht bissl weitergebaut.

Der Deutsche in mir – jep , sowas hab ich auch – würde sagen: Jetzt machen wir mal die ganzen Schalungen fertig die zu machen sind. Dann rüsten wir noch die restlichen Holzstützen her, zimmern die Fundamentalsten dafür und sortieren gute Steine aus dem Abbruchmauerwerk zur Seite.
Nicht so der Pole. Nö.
Die lustigen Leute kommen, werkeln hier und dort und hören dass der Beton nicht kommen kann, weil eben zu kalt. Dann fahren die Jungs gleich wieder heim mittags mit der Botschaft: „machen fertig wenn Beton kommt“ .

Aha. Auch recht. Aber halt anders.

Das Ergebnis ist auch irgendwie bissl ärmlich find ich.

Aber kann ja nur noch besser werden.

Wobei ich auch sagen muss, dass die Schalung durchaus gut gebaut ist, oder so aussieht. Der Czesek hat dafür aber auch wirklich meine allerbesten Bohlen „angeworben“ und verbaut. Weil ich da irgendwann keine Lust mehr drauf hatte, hab ich bei meiner Haus-und-Hof-Säge Schalung besorgt. Das war auch nett übrigens.

„Hallo, ich suche Bretter oder Platten um eine Schalung zu machen…“
Die Antwort war sinngemäß die, dass es Lärchenbretter dafür gibt.

LÄRCHENBRETTER?

JA sind die den zu heiß gebadet worden ?
Um es vorweg zu nehmen, scheinbar nicht. Klingt komisch für einen der aus der Fichtenhochburg Deutschlands kommt, ist aber so.

Vom Kauf der Balken bei der Säge weiß ich ja, dass das ein echt ordentliches Sägewerk ist. Die Leute sind wie allgemein hier oben, sehr freundlich. Besagte nordische Reserviertheit oder Kühle kann ich nicht so recht feststellen.

Zurück zum Thema. Nach bissl hin und her und der wechselseitigen Abstimmung mit Tobi bin ich auf das Angebot eingestiegen. Lärche, sägerau und etwas alt für 4,-€ der m2. War das netto oder brutto ? Egal ! Der Preis passt vom Gefühl und auch der Tobi hat da nicht wirklich interveniert. Ich also zeitigst in der früh zur Säge und mal schauen was das real wird. Service wieder gut – Bretter liegen draussen auf dem Hof auf einem Stapel und sind gut angewittert. Macht aber eh nix. Als Option könnte ich noch ältere Bretter als zweite Wahl haben. Aber die passen nicht von der Länge, also nehm ich den Rauspunt und gut.

Bei der letzten Balkenladung hatte ich die Schnittklasse S bestellt. Eingeweihte Holzfachverkäufer und meine Wenigkeit (natürlich) , wissen was das ist. Es gab aber bei drei Balken doch eine kleine Unschönheit und drum hatte ich auch noch einen gut…
Einladen, rumkurven und umdrehen und dann ab zum Disponenten. Das wird bald mein Lieblingswort.
Bissl geredet, bisssl gerechnet und am Ende zahl ich 3,- € den m2 und das brutto. Klappe halten und fahren, schnell, schneller, bevor der Mensch merkt dass ich das gut finde und er sich womöglich nur verrechnet hat!

Den Polen ist das natürlich alles eh egal. Aber die Ladung wird dennoch freudig entgegen genommen und sogleich verbaut. Vielleicht kann ich die ein oder andere Gerüstbohle dadurch noch retten.

 

07.02.17 – frostige Baustelle

Unsere tatkräftige Chaostruppe im Stall versucht all meiner Unkenrufe zum Trotz, den Boden aufzugraben und Fundamente zu machen – oder vorzubereiten. Da soll einer sagen, wo ein Wille ist da sei kein Graben!

Es ist aber leider auch saukalt auf der Baustelle. Es zieht von vorn und hinten nach hinten und vorn. Treue Leser erinnern sich an den besagten Ost-Wind vor dem wir gewarnt wurden mehrmals und fast von jedem aus der Nachbarschaft.
Genau diese Leute haben Recht.
Ich heiz im Haus den Grundofen den ganzen Tag durch zur Zeit. Das wird seinen Grund haben (Zitat eines lieben Arbeitskollegen aus der catWorkX). Nämlich den, dass es oben wo wir wohnen erträglich temperiert ist und sich unsere Handwerker ab und an unten am Ofen aufwärmen können. Mit Kaffee und Kuchen und Schnaps versorgt geht die Arbeit doch etwas besser. Besonders der Schnaps ist bei Stacho wichtig….

Auf der Baustelle schützt eine Plane mehr schlecht als recht vor dem Wind.

 

Leider ist es generell so kalt, dass ich für das Betonieren keine wirklich guten Aussichten sehe….

Ausser mit Tee, Kaffee und Schnaps halten sich die Jungs aber durch echte körperliche Arbeit warm wie es aussieht. Da wird nicht gefackelt und mal eben an zwei Ecken das Gebäude demoliert.

Aber, so oder so, es geht was weiter und das ist wirklich das Wichtigste.

05.02.17 – Ramadammadregwegramma

Für die Nordlichter und Zuagroasden unter uns muss ich das wohl übersetzen, oder? An sich ist das ja selbsterklärend finde ich. Wer ein bisschen Gefühl für die vollmundig rundliche gutturale Sprache der Bayern hat, bekommt da schon was gelesen. ;o)
Für alle Preussen (Braiß´n) übersetze ich natürlich gern:

Rammadammadregwegramma = wir räumen den Dreck weg.

Ganz einfach, sag ich doch.

So, jetzt aber zum Ernst des Lebens. Der ereilt mich ja immer wieder mal auf der lustigsten Baustelle südlich der Nordsee, bzw. zwischen Nord- und Südpol. Am heiligen Sonntag war ich schon wieder nicht in der Kirche, sondern eben auf der Spaßbaustelle.
Mir macht die Sache tatsächlich Freude, aber sagt das nicht meiner Frau, sonst kann ich nicht mehr klagen und schimpfen dass immer so viel zu machen ist…
Bei meiner sonntäglichen Andacht hab ich also dieses mal nur bissl Ordnung geschaffen. Vor dem Haus steht dankenswerterweise noch immer der fast volle Bauschuttcontainer und das mit der Rampe aufstellen geht immer noch flux und fix.

:o)

saubere Sache – frägt sich nur wie lange !!!!!

Gut zu sehen ist wie der Boden aufgebaut ist. Drei stabile Eisenträger und irgendwas was Beton und Steine sein könnte als Decke auf dem Keller. Wer denkt dass die Sache einigermaßen grade und in der Waage ist, hat nicht mit den Maurern gerechnet die da zu Gange waren.
Mit einer kleinen Laser-Waage die eigentlich für das Setzen von Elektrodosen gedacht ist, hab ich mal spontan etwas gemessen. Es heißt ja, wer viel misst, misst Mist, aber schaden tut es auch nicht.

Unterm Strich werde ich beim Einbringen des neuen Boden dann doch irgendwas um 3-5cm ausgleichen müssen. Aber was soll´s !

04.02.17 – das Polenteam bei der Arbeit und auch im Haus gibts was zu tun

Bevor ich wieder vom Fleiß der besagten Personengruppe schreibe, möchte ich nochmal ein wenig zum Hintergrund des Ganzen erklären.
Angefangen hat es mit der Anzeige in ebay.
Da kann man also doch auch modernen Menschenhandel finden! Hätt ich ja nicht gedacht .
Wie dem auch sei, die Anzeige versprach ja fleissige Hände zum festen Preis. Der erste Kontakt war wie schon geschrieben gut und strotzte vor Kompetenz.
In der aktuellen Phase muss sich weiter zeigen ob das mit der Kompetenz stimmt und wie die verschiedenen Weltanschauungen was Qualität und Wertarbeit, beides echte deutsche Tugenden (und das schreibt ein Österreicher …), auf Polnisch übersetzt werden können. Sprachlich ist da eben nur eine Dimension. So Sachen wie „gut machen“ oder „60 cm“ oder „wie lange dauert es“, ganz zu schweigen von „wann fertig“ kommen als spannende Theorien daher.
🙂
Seit einigen Tagen freuen wir uns morgens wenn Czesek, Stacho und Karol kommen und werkeln. Sie kommen immer zur gleichen Zeit, fast, machmal, also eher nicht. Dafür wird immer bis so um ca. oder in etwa Uhr gearbeitet. Macht ja nix, wir haben ja einen Festpreis.
Mh – es vergeht kein Tag wo wir nicht über kleinere und größere Änderungen sprechen müssen. Da muss mal das raus, dort ist die Wand kaputt, da lassen wir was drin. Verputzen war mal der Plan, jetzt ist zwischendurch alten Putz abschlagen dran und dann so lassen, oder doch nicht?
Worauf ich raus will ist, wir haben einen Fixpreis, ABER für WAS?
Genau! Das weiß jetzt keiner mehr.
Was aber Czesek schon genau weiß ist, dass wir anfangs was ausgemacht haben und dass jede Woche auch ein Abschlag fällig ist. Da soll einer sagen Polen sind nicht verbindlich.
Jedenfalls gibt seine Vorstellung und mein Zahlungswille eine gute Diskussionsgrundlage. Da wir beide nicht die selbe Sprache sprechen und auch nicht unser Problem vortanzen können (und wollen), eiert das ein wenig mit der Klärung.

Am Ende arbeiten die Polen weiter wie gehabt, stetig unstetig und ich zahl unstetig, gefühlt aber ständig und zu viel.

Nachdem das geklärt ist, zu den wichtigen Dingen des Baustellenlebens, dem Fortgang der Arbeiten.

Der alte Stall wird nach allen Regeln der Kunst ausgemergelt. Für den Boden haben wir uns statt auf Betonieren, auf das Verlegen von Pflaster verständigt. Die leichte Beharrlichkeit irgendwelche Betonstreifen doch drin zu lassen ist überwunden und es geht voran. Auch das erst so erschreckend daherkommende Loch im Boden wird zum Freund.

Czesek: „neue Container“ … und deutet auf das Loch im Boden.
Da sag einer die Polen wüssten sich nicht zu helfen! Pragmatik ist echt eine Tugend und die haben die Jungs drauf, voll. Das Loch ist 2 x 2 x 8m groß und das ist eine Menge Bauschutt, PASST.

Gut dass wir das Loch haben – aus zweierlei Gründen.
1.) lieber haben wir das jetzt gefunden, als später wenn die Rüttelplatte nebst dem Rüttelplattenfahrer auf nimmer wiedersehen in dem Loch verschwunden wäre
2.) sparen wir so mindestens einen, wenn nicht zwei  12m3 Schuttcontainer = Geld gespart

Auf den Bildern sieht man ganz gut, wie (un)strukturiert die Arbeiten vorangehen. Aber gut, es passiert was. Andrea und ich haben den Eindruck es geht in die richtige Richtung und es wird unser erster Stalltrakt für die Einsteller. Das ist gut für´s Gefühl.

Nun zum Haus. Auch da ist was zu tun und nicht zu knapp.

In der Küche hab ich wieder mein Lager aufgeschlagen. Es geht den alten Wasserleitungen an den Kragen als Erstes.
In der Wand finden sich Stahlrohre aus den 50´gern und Bleirohre aus den Jahren davor. Ein paar neuere Kupferverbindungen gibt es auch. Ach ja , wir dürfen die Gusseisen Stücke nicht vergessen.
Ein bunter Materialmix also. Raus muss alles.

Mit Flex und Brechstange im Wechsel arbeite ich mich vor. Schon bald ist die Wand von den nunmehr überflüssigen (wie passend) Wasserleitungen befreit. Auch die stillgelegten Heizungsrohre kommen weg.
Zu guter Letzt geht es den massiven (oh ja) Abflussrohren im Boden an den Kragen. Erst denke ich dran die Dinger komplett aus der Decke raus zu brechen. Wenn aber irgendwie im Haus mal Beton verwendet wurde, dann Guter und der hat das Prädikat “ sauhart“verdient. Weil ich befürchte dass dann die halbe Decke im Keller runter kommt wenn ich da kräftiger dran gehe, mache ich Versuche die Teile zu zerkleinern.
Abfluss – Metall – Metall – Flex = ein Plan
Die Gussstücke lassen sich auch relativ gut zerschneiden, zumindest da wo ich gut dran komm. Eben das ist leider nicht überall gegeben und wenn die Trennscheibe ins Mauerwerk schneidet, statt ins Metall, macht das wenig Freude.
Erst mal steh ich dann im Nebel vor lauter Staub. Wenn sich die Sicht wieder verbessert hat muss ich feststellen, dass die Flexscheibe deutlich kleiner geworden ist. Auch nicht so richtig gut alles.

Aber blöd sein kann man ja wie man will, zu helfen muss man sich wissen. Her mit der Makita! Der spitze Meissel ist mein Freund. Ratzfatz ist das erste Loch im Rohr. Nach ein paar Minuten greife ich zum Meinungsverstärker (5kg Vorschlaghammer) und prüfe die Sprunghaftigkeit der Abflussrohre. Sprunghaft deshalb weil Guß spröde ist und durch die Löcher da springen sollte wo ich das will.

Was soll ich sagen – die Abflussrohre sind Geschichte .

Weiter gehts mit dem Boden. Bisher sind wir davon ausgegangen die Fliesen drin zu lassen in der neuen Küche. So als Andenken.
Aber durch den späteren Umbau im Esszimmer (Boden raus reißen) ergibt sich die Chance eine Heizleitung abzuzweigen und damit eine Fußbodenheizung einzuziehen die auch in die Küche reicht. Ausserdem sind die Böden im EG alle mehr oder minder unterschiedlich hoch.
Eben, wenn mann schon mal rumreißt, dann halt gleich … so geht das immer. Nicht kleckern, sondern klotzen und alles kaputt machen.

Gesagt, getan (haben wir auch schon mal gehört) und raus mit dem Boden also.
Mit was ginge das besser als ? – DER Makita. Eben. Meine Arme haben seit ich mit der Maschine da immer wieder aktiv bin sicher an Umfang gewonnen. Irgendwo muss das Gewicht ja herkommen dass mir die böse Waage im Bad anzeigt. Bestimmt daher! Bestimmt!!

 

03.02.17 – es kommt was kommen muss

Oder auch, es kommen Dinge zum Vorschein die nicht wirklich nötig sind.

Ich sitze da grade so in meinen Büro und wackel von einer Besprechung in die Nächste, da meldet sch meine Frau.
Versteht das nicht falsch – das mag ich gern, wie ich auch meine Frau sehr gern hab. Aber meistens ist das doch irgendwie abzusehen – es ist was passiert oder es braucht einen Superhelden.
Letzteres bin ich selbstredend (nicht). Dieses mal hat Andrea mir zwei Fotos geschickt und ein klein wenig Text….

Da ist nicht viel mehr Kommentar nötig. Abends hab ich mir das besagte Problem, wie es die Polen bezeichnet haben, angesehen dann.

Kleine Kinder , kleine Probleme – große Kinder, große Probleme

kennt ihr als Spruch vielleicht. Meine neue Fassung ist

Kleiner Umbau, kleine Problemchen – Diensthop Umbau, große Probleme.

Aber so oder so werden wir das natürlich in den Griff bekommen, eine Lösung finden und am Ende uns freuen wie einfach es ging.
(bin gespannt ob ich diesen Eintrag wieder lösche !)

02.02.17 – schnell schnell schnell…

Beim Abtragen der Wand zwischen zukünftigem Esszimmer und der Küche (auch zukünftig) war ich etwas übermotiviert scheint es. Mein kleiner Meinungsverstärker und die Makita und ich haben mehr als ganze Arbeit geleistet. Die Wand ist weg und auch einige Steine aus der Seitenwand leider. Sind einfach rausgefallen, ehrlich, hab kaum dran gestubst ! o.k. Ich bin einfach so stark, wie soll da eine schwache alte Ziegelwand stand halten? Eben!

Blöd nur weil jetzt der schwere Eisenträger auf dem das noch viel viel schwerere restliche OG drauf steht (in Teilen jedenfalls) nun etwas wenig Unterlage hat, um seiner tragenden Rolle gerecht zu werden auf Dauer. Ganze zwei Vollton-Ziegel haben stand gehalten.
Entsprechend deutlich hat unser Energieberater der abends im Haus war gesagt dass das aber zeitnah zu richten ist. Wie auch der Maurer Wiebe das anklingen hat lassen dass da keine Lücken sein sollten unter dem Eisenträger, weil das ja nicht so gut ist von wegen Statik.

Eh klar – wollt ich sowieso machen, ganz bald – selbstverständlich .

Und schon ist das mein Projekt des Tages bzw. besser gesagt des Abends gewesen. Ich mach es aber kurz – Maurer ist NICHT mein bevorzugter Berufswunsch.
Bissl Mörtel ansetzen geht ja noch. Steine zurechtklopfen, auch kein Thema. Aber dann die alten Ziegel da in die Lücke kleben, sodass das nach was ausschaut UND vielleicht nebenbei auch den Zweck erfüllt, besagte Lücke ebenfalls zu füllen… Na, na, na.

Zu guter letzt habe ich das schon bewerkstelligt, aber sicher hätte in der gleichen Zeit ein Wieberianer die ganze Wand wieder aufgemauert.

Das Werk ist aber vollbracht und nun gute Nacht.

die Lücke die keine mehr ist

31.01. bis 01.02.17 – mal kein Baueintrag

Auch der allerbeste (Handwerker wie ich …) muss mal was anderes machen, oder sowas wie Geld verdienen. Ideal wenn Geldverdienen und Inspirationen holen in einem Aufwasch geht.

Für meinen Brötchengeber hab ich einen Trip nach Amsterdam arrangiert und mich dort wichtig gemacht. Das hat, wie nicht anders zu erwarten natürlich geklappt. :o)
Cool an der Reise ist das Hotel gewesen, wenn man mal ausblendet dass Amsterdam sowieso eine Reise wert und per se cool ist.
Im Mr. Jordaan hab ich nicht nur super gewohnt für eine Nacht, sondern auch einen tollen Mix aus Altbau und moderner Wohnart gefunden.
Uniforme Hotels sind wie uniforme Fastfood-Anbieter – langweilig und beliebig austauschbar. Der Aufenthalt im Mr. Jordaan bleibt mir sicher in Erinnerung. Aber schaut doch mal selber:

Und allen Vorteilen zum Trotz – es gibt in Amsterdam auch noch was anderes als rotbeleuchtete Fenster mit frierenden Frauen drin und coffee shops, die nur so heißen, aber nicht sind.

ein Herz für Enten :o)

Das Hotel hat mich jedenfalls ganz offensichtlich beeindruckt und die Idee alte Wände nicht zu verstecken sondern offen zu lassen gefällt Andrea und mir wirklich gut. Schon vor einigen Wochen haben wir beschlossen alte Dinge am Hof und im Haus zu sammeln und zu sehen ob wir den ausgebauten Gegenständen nicht ein zweites Leben einhauchen können. An der richtigen Stelle im Haus, mit der Hoffnung dass ein wenig Geschichte lebendig bleibt. Mal sehen wie gut uns das gelingt. Aber so oder so werden wir bestimmt an der ein oder anderen Stelle auch mal Mut zur Wand zeigen !

29.01.17 – Reste von Gestern

Die Überschrift ist evtl. bissl irreführend. Es geht nicht drum was bei uns in der Küche keinen Abnehmer gefunden hat am Vortag, sondern dass da noch ein wenig ArbeitsREST von gestern im EG liegt.
Immer wenn ich an einer Ecke etwas Ordnung gemacht hab, reiß ich an der gleichen Stelle einige Tage später wieder was auf. Diese Aussage trifft auf das EG im Bereich der Küche voll zu. Auch heute geh ich nicht in die Kirche zum Beten, sondern auf die Baustelle zum Aufräumen.
Der Hof hier hat mich im Übrigen durchaus gläubig(er) werden lassen.
So viele Stoßgebete, wie ich hier schon losgeschickt hab, ist für einen Nebenzeit-Christen enorm. Auch eine Art Glaube ist die Hoffnung, dass das Geld reichen wird. Von den frommen Wünschen dass die Wände halten, die Böden nicht alle total kaputt sind und dass mit bissl Farbe und Fliesen alles wieder schick wird, ganz zu schweigen.

Jetzt aber zurück zum Bauprojekt (oder Lebenswerk).

Die Wand ist raus und der Schutt muss das auch, raus. Der kleine Container direkt vor dem Eingang ist noch ein wenig aufnahmefähig und weil ich dem Verleiher vollmundig angekündigt habe dass das Ding (längst) wieder weg kann, muss ich zusehen bis Montag die Reste verstaut zu kriegen. Im Aufbau der Laderampe bin ich mittlerweile „Wetten dass“ reif. So schnell kann keiner die Bohlen auf den Bock und von da auf den Containerrand bugsieren wie ich. Der Balanceakt bei jeder Schubkarre die dann über das Gebilde geschoben wird ist auch sehenswert find ich. Wo sind nur die Talent Scout wenn man einen braucht?

Zur Kaffeezeit bin ich fertig und das Ergebnis freut uns total.

 

 

28.01.17 – Doppelpack

Eigentlich komme ich mir manchmal vor wie ein Gummiball.
Dauernd von einer Ecke in die nächste springend viel Spaß und Freude habend. Grade noch auf der Baustelle in Steinhöring, schon wieder mit Unfug in Diensthop beschäftigt. Gut, Unfug passt nicht von der Beschreibung. Wir reden hier von einer ordentlichen und korrekten Baustelle und nicht von einem Ponyhof ;o) (oder doch ???? )

Los gehts am Samstag damit, dass ich Material für die Bautruppe im Stall holen muss. Zur Erinnerung: da geht grade der Abrisswahn um !
Alles nei macht der Mai , lautet doch der Spruch. Wir sind unserer Zeit weit voraus und bei uns macht der Januar alles Nei (neu, für die Preussen unter den Lesern).

Im Stall steht weiter die Planie für den neuen Boden an. Dooferweise stehen da auch einige Holzstützen drin, die oben die Zwischendecks und letztendlich das Dach halten und die unten wiederum auf Mauerstücken aufgesetzt wurden. Also so einen Pfusch hätte der Tonbi NIE gemacht!

diverse „Fundamente“ für die Holzstützen

 

 

 

 

 

 

Zumindest ist auf dem Bild auch gleich der Fortschritt im Gewerk Stall zu sehen. Der Boden aus alten Ziegeln ist in dem Bereich bereits weitgehend abgetragen worden. Feinster Aller (oder Weser ? ) Sand ist da drunter zum Vorschein gekommen. Zum Vorschein ist eben aber auch das Thema der Fundamente für die Ständer gekommen. Kühn wie ich manchmal bin, hab ich gesagt dass ich die Balken mit unserem Sohn (dem Tobi nämlich) erneuern werde. Später. Also später hab ich gedacht und die Polen haben gedacht, gleich, also jetzt , also dann wenn sie weg sind und zwei Tage später wieder kommen. Es geht nichts über klare Verständigung.

Verstanden habe ich dann, dass die Mauerreste doch gleich weg sollen, nicht irgendwann. Auch gut. Bin ja multiflexibel und total emotionstollerant.
Um es abzukürzen. Ich hab also noch aus dem Zug und von der anderen Baustelle aus eine Lieferanten-Preisverlgeichserhebung gemacht und geschaut wo es passende Stützen gibt, was die kosten (Schnappatmung vermeidend) und wann die verfügbar sind.
In Sachen Holz hatte ich ja schon mal lobend die Fa. Hoya Holz erwähnt. Die haben alles – FAST: die passenden Kanthölzer leider nicht. Die müssen erst bestellt werden. So 16/16´er sind nicht gängig. Wieder was gelernt.

Bei dem „Bestellt werden“ hab ich draus geschlossen dass die ja irgendwie gesägt werden müssen die Balken. 🙂 HA  Wo ist eine Säge im Bereich Verden ?
Es gibt drei Stück im Umkreis von 15-20km, aber keine hat schnöde Balken in der Abmessung da wie ich brauch. Klar war auch, dass die Säge die mir die Balken auf Bestellung sägen kann, gut 45km weit weg ist !
Aber was soll´s , ich fahr eh gern mit dem Auto.

Andrea und ich haben dann am Samstag, obwohl die Säge da üblicherweise geschlossen hat, die frischen Balken abholen können. Schon mal ein Pluspunkt für die Säge.
So, jetzt liebe Kinder und Eltern aufgepasst ! Mathematik ist doch gut für´s echte Leben zu gebrauchen:

Ein Pferdeanhänger hat ein Innenmaß von 2,80m Länge. Die gekauften Holzbalken sind 5m lang. Wie transportiert man die Balken am Besten?

Genau, ABSÄGEN. Und zwar idealerweise nach Adam Riese oder der Erfahrung von 9000 Jahren Rechenkunst, in der Mitte.

In handlichen 2,5m Stücken macht der Transport gleich Freude. Freud hat auch das Frühstück gemacht dass wir uns dann auf dem Rückweg gegönnt haben – Handwerker müssen schließlich auch mal auf sich schauen!

Derweilen haben die Abbruchexperten aus dem Osten Europas fleissig weiter den Boden aufgerissen. Bei Anlieferung der Balken war die Freude groß und der Ideenreichtum wie die Fundamente gemacht werden, auch.

Deutscher Bauherr sagt : Fundament 30 x 30 cm und 60 cm tief

Netter Pole sagt : gut
und versteht: mach irgendwas was hält
und macht: irgendwas

Aber davon dann mehr später in einem anderen Blogeintrag.

Weiter zum Haupthaus:

Die Maurer (Wiebes-2Mann-Einsatztruppe) ja flux das umgesetzt was wir wollten. Coole Sache.
Die Küche im EG wird mal ein zentraler Raum, zusammen mit dem Esszimmer. Zwar sind wir arbeitstechnisch noch Lichtjahre von der Fertigstellung entfernt – gefühlt, scheint es – aber der Plan ist gut, im Kopf.
Da sag mal einer eine Baustelle sei kein kreativer Ort! Dummerweise muss jeder Kreativität eine körperliche Aktivität folgen und die schafft Fakten. Apropos Fakten schaffen.

Also:  Wiebe da – Sturz drin. Ich da – Wand weg.

SO geht das!

Ich bin generell mit dem Eingriff sehr zufrieden. Der Raum der dadurch entstanden ist, übertrifft alle unsere Erwartungen. Luftig und großzügig. Bei grob ca. 40m2 für Esszimmer und Küche mit 3,6m Raumhöhe darf man schon von luftig sprechen auch. Platzmangel haben wir nicht wirklich hier im Haus. So mancher Besucher hat schon nachgefragt wann die Großfamilie nachkommt, wo wir doch so ein großes Haus haben….

Ich sag dann immer, dass das Haus halt mal so groß ist dummerweise und wir das schon vollgestellt bekommen. 🙂

Im echten Leben werden wir einen Teufel tun und alles zustellen natürlich! Platz, der nicht verstellt ist, ist aus meiner Sicht pure Lebensqualität. Diesen Luxus genießen wir – noch. Mal sehen was wird wenn es drum geht wenigstens ein paar Möbel rein zu stellen und wir für 350m2 nicht annähernd genug Mobiliar haben.
Klar, auch da haben wir tolle Ideen die tolle viel Geld kosten werden (fürchte ich).
Es ist aber auch nicht einfach, einem Haus aus 1895 wieder etwas von dem Flair zurückzugeben den es sicher mal hatte. Der Lohmann Hof hat viele Wandlungen mitgemacht. Viele Besitzer haben ihren persönlichen Fingerabdruck im Haus und auf dem Hof hinterlassen. Der letzte Lohmann und Vorbesitzer des Anwesen bis 2015, hat einige schöne Möbel gesammelt die hier aufgestellt waren. Richtige Raritäten sind da in einer Kammer noch gelagert. Wir werden versuchen noch das ein oder andere Prachtstück aus diesem „Erbe“ zu kaufen, aber da ist wieder das eine kleine Problem, genau, das Geld.
Vielleicht sollte ich den Blog kostenpflichtig machen? Aber bei durchschnittlich 0,1 Leser pro Tag reicht das sicher nicht aus. 🙂