09.02.17 – warten, frieren, weiter warten

Der Wind der Wind… und der Gevatter Frost haben die Baustelle im Griff. Hier im Norden ist der Winter ehrlicherweise pille-palle im Vergleich zum weißen Wahnsinn in Oberbayern. o.k. , auch da war früher alles besser. Die Kälte kälter, der Schnee weißer und ausserdem und überhaupt eh alles verschneit ab Anfang Oktober bis dann einschließlich April.
🙂
Schwamm drüber.
Leider ist es halt aber auch in der flachen Steppe Niedersachsens ab und an zapfig. Wir harren also tgl. der Dinge die da kommen, aber vor allem ist das Thermometer aktuell unser Feind.
Die Bautruppe hat eine Anfahrt von gut 80km einfache Strecke. Und weil wir nicht sicher wissen ob der Beton kommen kann oder ob nicht, wird auf Verdacht bissl weitergebaut.

Der Deutsche in mir – jep , sowas hab ich auch – würde sagen: Jetzt machen wir mal die ganzen Schalungen fertig die zu machen sind. Dann rüsten wir noch die restlichen Holzstützen her, zimmern die Fundamentalsten dafür und sortieren gute Steine aus dem Abbruchmauerwerk zur Seite.
Nicht so der Pole. Nö.
Die lustigen Leute kommen, werkeln hier und dort und hören dass der Beton nicht kommen kann, weil eben zu kalt. Dann fahren die Jungs gleich wieder heim mittags mit der Botschaft: „machen fertig wenn Beton kommt“ .

Aha. Auch recht. Aber halt anders.

Das Ergebnis ist auch irgendwie bissl ärmlich find ich.

Aber kann ja nur noch besser werden.

Wobei ich auch sagen muss, dass die Schalung durchaus gut gebaut ist, oder so aussieht. Der Czesek hat dafür aber auch wirklich meine allerbesten Bohlen „angeworben“ und verbaut. Weil ich da irgendwann keine Lust mehr drauf hatte, hab ich bei meiner Haus-und-Hof-Säge Schalung besorgt. Das war auch nett übrigens.

„Hallo, ich suche Bretter oder Platten um eine Schalung zu machen…“
Die Antwort war sinngemäß die, dass es Lärchenbretter dafür gibt.

LÄRCHENBRETTER?

JA sind die den zu heiß gebadet worden ?
Um es vorweg zu nehmen, scheinbar nicht. Klingt komisch für einen der aus der Fichtenhochburg Deutschlands kommt, ist aber so.

Vom Kauf der Balken bei der Säge weiß ich ja, dass das ein echt ordentliches Sägewerk ist. Die Leute sind wie allgemein hier oben, sehr freundlich. Besagte nordische Reserviertheit oder Kühle kann ich nicht so recht feststellen.

Zurück zum Thema. Nach bissl hin und her und der wechselseitigen Abstimmung mit Tobi bin ich auf das Angebot eingestiegen. Lärche, sägerau und etwas alt für 4,-€ der m2. War das netto oder brutto ? Egal ! Der Preis passt vom Gefühl und auch der Tobi hat da nicht wirklich interveniert. Ich also zeitigst in der früh zur Säge und mal schauen was das real wird. Service wieder gut – Bretter liegen draussen auf dem Hof auf einem Stapel und sind gut angewittert. Macht aber eh nix. Als Option könnte ich noch ältere Bretter als zweite Wahl haben. Aber die passen nicht von der Länge, also nehm ich den Rauspunt und gut.

Bei der letzten Balkenladung hatte ich die Schnittklasse S bestellt. Eingeweihte Holzfachverkäufer und meine Wenigkeit (natürlich) , wissen was das ist. Es gab aber bei drei Balken doch eine kleine Unschönheit und drum hatte ich auch noch einen gut…
Einladen, rumkurven und umdrehen und dann ab zum Disponenten. Das wird bald mein Lieblingswort.
Bissl geredet, bisssl gerechnet und am Ende zahl ich 3,- € den m2 und das brutto. Klappe halten und fahren, schnell, schneller, bevor der Mensch merkt dass ich das gut finde und er sich womöglich nur verrechnet hat!

Den Polen ist das natürlich alles eh egal. Aber die Ladung wird dennoch freudig entgegen genommen und sogleich verbaut. Vielleicht kann ich die ein oder andere Gerüstbohle dadurch noch retten.

 

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