04.02.17 – das Polenteam bei der Arbeit und auch im Haus gibts was zu tun

Bevor ich wieder vom Fleiß der besagten Personengruppe schreibe, möchte ich nochmal ein wenig zum Hintergrund des Ganzen erklären.
Angefangen hat es mit der Anzeige in ebay.
Da kann man also doch auch modernen Menschenhandel finden! Hätt ich ja nicht gedacht .
Wie dem auch sei, die Anzeige versprach ja fleissige Hände zum festen Preis. Der erste Kontakt war wie schon geschrieben gut und strotzte vor Kompetenz.
In der aktuellen Phase muss sich weiter zeigen ob das mit der Kompetenz stimmt und wie die verschiedenen Weltanschauungen was Qualität und Wertarbeit, beides echte deutsche Tugenden (und das schreibt ein Österreicher …), auf Polnisch übersetzt werden können. Sprachlich ist da eben nur eine Dimension. So Sachen wie „gut machen“ oder „60 cm“ oder „wie lange dauert es“, ganz zu schweigen von „wann fertig“ kommen als spannende Theorien daher.
🙂
Seit einigen Tagen freuen wir uns morgens wenn Czesek, Stacho und Karol kommen und werkeln. Sie kommen immer zur gleichen Zeit, fast, machmal, also eher nicht. Dafür wird immer bis so um ca. oder in etwa Uhr gearbeitet. Macht ja nix, wir haben ja einen Festpreis.
Mh – es vergeht kein Tag wo wir nicht über kleinere und größere Änderungen sprechen müssen. Da muss mal das raus, dort ist die Wand kaputt, da lassen wir was drin. Verputzen war mal der Plan, jetzt ist zwischendurch alten Putz abschlagen dran und dann so lassen, oder doch nicht?
Worauf ich raus will ist, wir haben einen Fixpreis, ABER für WAS?
Genau! Das weiß jetzt keiner mehr.
Was aber Czesek schon genau weiß ist, dass wir anfangs was ausgemacht haben und dass jede Woche auch ein Abschlag fällig ist. Da soll einer sagen Polen sind nicht verbindlich.
Jedenfalls gibt seine Vorstellung und mein Zahlungswille eine gute Diskussionsgrundlage. Da wir beide nicht die selbe Sprache sprechen und auch nicht unser Problem vortanzen können (und wollen), eiert das ein wenig mit der Klärung.

Am Ende arbeiten die Polen weiter wie gehabt, stetig unstetig und ich zahl unstetig, gefühlt aber ständig und zu viel.

Nachdem das geklärt ist, zu den wichtigen Dingen des Baustellenlebens, dem Fortgang der Arbeiten.

Der alte Stall wird nach allen Regeln der Kunst ausgemergelt. Für den Boden haben wir uns statt auf Betonieren, auf das Verlegen von Pflaster verständigt. Die leichte Beharrlichkeit irgendwelche Betonstreifen doch drin zu lassen ist überwunden und es geht voran. Auch das erst so erschreckend daherkommende Loch im Boden wird zum Freund.

Czesek: „neue Container“ … und deutet auf das Loch im Boden.
Da sag einer die Polen wüssten sich nicht zu helfen! Pragmatik ist echt eine Tugend und die haben die Jungs drauf, voll. Das Loch ist 2 x 2 x 8m groß und das ist eine Menge Bauschutt, PASST.

Gut dass wir das Loch haben – aus zweierlei Gründen.
1.) lieber haben wir das jetzt gefunden, als später wenn die Rüttelplatte nebst dem Rüttelplattenfahrer auf nimmer wiedersehen in dem Loch verschwunden wäre
2.) sparen wir so mindestens einen, wenn nicht zwei  12m3 Schuttcontainer = Geld gespart

Auf den Bildern sieht man ganz gut, wie (un)strukturiert die Arbeiten vorangehen. Aber gut, es passiert was. Andrea und ich haben den Eindruck es geht in die richtige Richtung und es wird unser erster Stalltrakt für die Einsteller. Das ist gut für´s Gefühl.

Nun zum Haus. Auch da ist was zu tun und nicht zu knapp.

In der Küche hab ich wieder mein Lager aufgeschlagen. Es geht den alten Wasserleitungen an den Kragen als Erstes.
In der Wand finden sich Stahlrohre aus den 50´gern und Bleirohre aus den Jahren davor. Ein paar neuere Kupferverbindungen gibt es auch. Ach ja , wir dürfen die Gusseisen Stücke nicht vergessen.
Ein bunter Materialmix also. Raus muss alles.

Mit Flex und Brechstange im Wechsel arbeite ich mich vor. Schon bald ist die Wand von den nunmehr überflüssigen (wie passend) Wasserleitungen befreit. Auch die stillgelegten Heizungsrohre kommen weg.
Zu guter Letzt geht es den massiven (oh ja) Abflussrohren im Boden an den Kragen. Erst denke ich dran die Dinger komplett aus der Decke raus zu brechen. Wenn aber irgendwie im Haus mal Beton verwendet wurde, dann Guter und der hat das Prädikat “ sauhart“verdient. Weil ich befürchte dass dann die halbe Decke im Keller runter kommt wenn ich da kräftiger dran gehe, mache ich Versuche die Teile zu zerkleinern.
Abfluss – Metall – Metall – Flex = ein Plan
Die Gussstücke lassen sich auch relativ gut zerschneiden, zumindest da wo ich gut dran komm. Eben das ist leider nicht überall gegeben und wenn die Trennscheibe ins Mauerwerk schneidet, statt ins Metall, macht das wenig Freude.
Erst mal steh ich dann im Nebel vor lauter Staub. Wenn sich die Sicht wieder verbessert hat muss ich feststellen, dass die Flexscheibe deutlich kleiner geworden ist. Auch nicht so richtig gut alles.

Aber blöd sein kann man ja wie man will, zu helfen muss man sich wissen. Her mit der Makita! Der spitze Meissel ist mein Freund. Ratzfatz ist das erste Loch im Rohr. Nach ein paar Minuten greife ich zum Meinungsverstärker (5kg Vorschlaghammer) und prüfe die Sprunghaftigkeit der Abflussrohre. Sprunghaft deshalb weil Guß spröde ist und durch die Löcher da springen sollte wo ich das will.

Was soll ich sagen – die Abflussrohre sind Geschichte .

Weiter gehts mit dem Boden. Bisher sind wir davon ausgegangen die Fliesen drin zu lassen in der neuen Küche. So als Andenken.
Aber durch den späteren Umbau im Esszimmer (Boden raus reißen) ergibt sich die Chance eine Heizleitung abzuzweigen und damit eine Fußbodenheizung einzuziehen die auch in die Küche reicht. Ausserdem sind die Böden im EG alle mehr oder minder unterschiedlich hoch.
Eben, wenn mann schon mal rumreißt, dann halt gleich … so geht das immer. Nicht kleckern, sondern klotzen und alles kaputt machen.

Gesagt, getan (haben wir auch schon mal gehört) und raus mit dem Boden also.
Mit was ginge das besser als ? – DER Makita. Eben. Meine Arme haben seit ich mit der Maschine da immer wieder aktiv bin sicher an Umfang gewonnen. Irgendwo muss das Gewicht ja herkommen dass mir die böse Waage im Bad anzeigt. Bestimmt daher! Bestimmt!!

 

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